Darmspiegelung bzw. Koloskopie

Zur Früherkennung von Darmkrebs gibt es verschiedene Methoden. Eine davon ist die Darmspiegelung (Koloskopie). Diese Untersuchung wird von einer gastroenterologischen Fachperson in deren Praxis oder im Spital durchgeführt und benötigt eine Vorbereitung.

In den nachfolgenden Videosequenzen erfahren Sie mehr darüber.

Vorbereitung

Erika richtet sich im folgenden Videoausschnitt schildert ausführlich und detailliert, wie sie sich auf die bevorstehende Darmspiegelung vorbereitet hat. Die Vorbereitung beginnt bereits mit der Planung des Termins.

Vorbereitung (Video-Transkript)

Kannst du die Schritte schilden von da an als die Entscheidung fiel bis du dann zur Untersuchung gekommen bist. (Interviewerin)

Ja. Also ich habe angerufen für einen Termin, weil ich noch viele andere Sachen habe. Da musste ich schauen, dass ich einen guten Termin finde. Also einen Termin, wo ich das wirklich ein paar Tage einrichten kann. Und habe mit der Praxisassistentin einen Termin abgemacht. Und nachher habe ich gesagt: "Ja, das ist gerade gut, ich habe da am Abend noch eine Sitzung bis um halb neun und dann kann ich dieses Abführmittel nehmen." Dann sagt sie: "Oh, nein, das würde ich nicht machen. Hören Sie, wir verschieben das um einen Tag. Dann können Sie das Abführmittel am Nachmittag nehmen, zwischen vier und sechs Uhr. Wissen Sie, sonst haben Sie die ganze Nacht keine Ruhe und Sie müssen immer aufstehen. Und wenn Sie das (Abführmittel) am Nachmittag nehmen, dann passiert das Abführen noch vor dem Schlafen. So können Sie wenigstens gut durchschlafen oder einigermassen durchschlafen." Und das fand ich sehr aufmerksam, dass sie mich darauf aufmerksam gemacht hat. Einen Tag später hat keine Rolle gespielt. Und ja, nachher haben wir den Termin abgemacht und sie hat mir die nötigen Sachen zukommen lassen. Und dann konnte ich das Durchlesen und so ausführen.

Also, als ich das Okay hatte, habe ich gerade angerufen. Ja, das waren zwei bis drei Wochen. Also nicht wahnsinnig lange (nach der Anmeldung).

Bis du in die Untersuchung gehen konntest? (Interviewerin)

Ja.

Wer hat dir die Einverständniserklärung, die du sehr wahrscheinlich im Voraus lesen und ausfüllen musstest, wer hat dir die übergeben und erklärt? (Interviewerin)

Also das wurde einfach zugeschickt. Und ich habe nachher mit dem ausgefüllten (Formular) hingehen müssen. Das habe ich ausgefüllt und mit dem Datum von diesem Morgen unterschrieben. Und nachher habe ich das so gebracht. Und das war sehr verständlich. Da hatte ich das Gefühl, ich müsse nicht noch eine Erklärung haben. Ich habe es einfach genau durchgelesen und so ausgefüllt.

Hättest du dir Unterstützung gewünscht? Oder hattest du das Gefühl, das ist so einfach zu verstehen, dass du nichts gebraucht hättest? (Interviewerin)

Also ich fand es einfach. Ich habe das Gefühl, dass ich das gut so machen konnte. Ich hätte nicht das Bedürfnis gehabt, dass da noch irgendjemand irgendetwas sagen müsste. Es war alles klar beschrieben. Ich konnte alles normal ausfüllen. Das war kein Problem.

Wie bist du für die Vorbereitung der Untersuchung angeleitet worden? (Interviewerin)

Also, die Broschüre, also das Blatt, das es dazu gibt für die Vorbereitung. Da ist es klar beschrieben und sehr verständlich. Es ist einfach und klar verständlich beschrieben. Das kann man nachvollziehen und kann es so machen. Ja, und mit dem Abführmittel. Da ist ein Päckchen gekommen. Das kam alles miteinander. Da war einfach die Einverständniserklärung, die ich ausfüllen musste. Plus die Anleitung wie ich vorgehen muss und das Abführmittel, das kam zusammen. Also in einer Tüte kam es an.

Kannst du mir beschreiben, wie du die Vorbereitung für die Darmspiegelung am Tag vor der Untersuchung, erlebt hast? (Interviewerin)

Ja, also man muss schon etwa drei Tage vorher langsam anfangen. Also man muss zwei, drei Tage vorher schon auf die Ernährung achten. Man sollte nicht mehr zu viel Gemüse und Früchte essen. Vor allem keine Trauben mit Kernen. Und mit Fleisch muss man aufpassen. Man stellt langsam ein bisschen die Ernährung um. Und nachher am Tag vor der Untersuchung, da musste ich am Morgen Tabletten nehmen. Also zwischen sieben und zehn Uhr, da musste man diese Tabletten nehmen.

Waren das schon Abführtabletten? (Interviewerin)

Ja, das sind Abführtabletten.

Mehrere hast du genommen? (Interviewerin)

B: Ja, ich glaube, es waren zwei. Ich bin nicht mehr sicher. Einfach so wie es beschrieben war, ich weiss also nicht mehr, ob es zwei waren. Und nachher am Nachmittag musste man ein Mittel in 2.5 Deziliter Wasser einrühren und das musste man zwischen vier und sechs Uhr trinken. Und nachher musste man fünf Mal 2.5 Deziliter Wasser trinken in den nächsten zwei bis drei Stunden. Und da habe ich einfach jede halbe Stunde den Wecker gestellt und immer 2.5 Deziliter Wasser getrunken, fünf Mal. Und das ging tiptop. Ich habe den Timer gestellt und ging alle halbe Stunde nochmals 2.5 Deziliter trinken, einfach fünf Mal.

Wie hast du nachher diese Darmreinigung erlebt, also die Folgen von dem was du eingenommen hast? (Interviewerin)

Also, das hat natürlich schon gewirkt. Und da musste ich ein paar Mal aufs WC. Und da war ich dieser Praxisassistentin, die mir empfohlen hat, das nicht am Abend einzunehmen, sehr dankbar. Man muss dann schon ein paar Mal aufs WC und in der Nacht hatte ich dann Ruhe. Und musste nicht immer wieder gehen.

Wie war das für dich, so eine richtige Entleerung? (Interviewerin)

Also, ich wusste ja, dass man das machen muss. Und dieses Mal, war es für mich eigentlich einfach. Es war eigentlich einfach. Ich hatte nicht Probleme damit. Ich war bei dieser Methode, die ich jetzt bei der zweiten Darmspiegelung hatte, war es viel einfacher als früher, als man noch so literweise trinken musste. Das erste Mal fand ich das sehr schlimm, dieses viele Trinken. Und bei der zweiten (Darmspiegelung), das war viel angenehmer. Man hat weniger von diesem Mittel und nachher einfach Wasser. Also man kann auch Tee trinken oder Süssmost geht glaube ich auch. Oder klare Boullion. Also das war nachher viel einfacher. Und auch die Darmentleerung, also ich fand das nicht schlimm

Durchführung

Erika beschreibt im folgenden Videoausschnitt, wie sie die Durchführung der Darmspiegelung erlebt hat.

Durchführung (Video-Transkript)

Also, ich habe die Einverständniserklärung abgegeben. Und dann haben sie gesagt, sie seien ein bisschen in Verzug. Und dann war das Wartezimmer dem entsprechend überfüllt. Also es war ziemlich voll. Es gehe über eine Stunde länger. Es werde eine Stunde später sein. Und ich fand das noch wichtig, dass sie mir diese Information gegeben haben. Dann war das für mich kein Problem. Dann warte ich eine Stunde. Das fand ich gut, dass sie es sagen, dass sie im Verzug sind. Und dann fand ich, es sei doch zackig gegangen. Sie nehmen noch Blut und messen den Blutdruck. Und dann ging das ziemlich schnell. Der Gastroenterologe kam noch zum Grüssen. Und es war eine sehr angenehme Atmosphäre. Ich hatte das Gefühl ich sei so umsorgt. Sie haben so liebevoll mit mir gesprochen. Ich hatte das Gefühl, es sei angenehm gewesen.

Also dann warst du schon nicht mehr im Wartezimmer? (Interviewerin)

Nein, dann war ich schon im Untersuchungszimmer. Da war einfach ein liebevoller Umgang. Sie haben mir gesagt was sie machen. Dass sie mir jetzt eine Leitung legen. Und, dass ich dann bald schlafen werde. Und schon habe ich geschlafen. Ich habe es als sehr angenehm in Erinnerung. Es war eine gute Atmosphäre und ich bin nachher recht schnell eingeschlafen.

Jetzt hast du vorhin gesagt, der Arzt sei noch zur Begrüssung vorbeigekommen. Hat da noch ein Gespräch stattgefunden zwischen dir und dem Arzt? (Interviewerin)

Nein, eigentlich nicht. Er hat gesagt: "Wie geht es?" Und: "Ja, da wollen wir jetzt schauen." Und trotzdem es gibt einfach ein gutes Gefühl, wenn man weiss, er ist da. Ja, ich habe auch Vertrauen in ihn. Ja, das fand ich noch wichtig, dass er gekommen ist. Wenn ich jetzt so nachdenken, war das etwas sehr Positives, dass ich ihn vorher noch gesehen habe. Und die anderen haben natürlich schon vorbereitet.

Hat es zu diesem Zeitpunkt noch eine Aufklärung gegeben, vom Arzt oder auch von den anderen Leuten, die da arbeiteten? Wie das abläuft mit dieser Untersuchung? (Interviewerin)

Nein, das haben sie nicht. Das einzige, was sie mir noch gesagt haben, war, dass ich in etwas hineinbeissen müsse, ein Zahnschutz. Den haben sie mir noch in den Mund gegeben und nachher bin ich einfach eingeschlafen. Ich bin nachher sehr schnell eingeschlafen. Und der Arzt hat mir eigentlich auch nichts gesagt, von der Untersuchung. Sie haben sofort gesagt: «Wir stecken eine Infusion und dann bekommen Sie etwas zum Schlafen.». Ich weiss nicht was sie geben, aber man schläft und das finde ich angenehm, ich habe gar nichts mitbekommen. Ich konnte nicht etwas Positives oder Negatives wahrnehmen. Ich habe geschlafen. Also nachher kommt man in eine Koje, mit Vorhängen abgetrennt. Und dann kann man dort schlafen, bis man langsam erwacht. Und ich war erstaunt, dass es schon vorbei ist. Ich hatte das Gefühl, es sei so kurz gegangen. Ich sei kaum eingeschlafen und schon sei ich wieder wach. Und trotzdem war es doch eine gewisse Zeit gegangen. Es war später als ich auf die Uhr schaute. Es war ein angenehmes Erwachen, ja.

Wie würdest du diesen Moment beschreiben, als er gesagt hat was er gefunden hat oder eben nicht gefunden hat? (Interviewerin)

Das war eine grosse Erleichterung für mich. Die Gewissheit zu haben, der Darm ist in Ordnung. Da ist für mich wirklich ein Stein hinuntergefallen. Das war eine grosse Erleichterung.

Botschaft an die Zielgruppe und an Fachpersonen

Erika beschreibt im folgenden Videoausschnitt, wie sie die Durchführung der Darmspiegelung erlebt hat.

Botschaft (Video-Transkript)

Was denkst du, was hat deine Entscheidung am meisten beeinflusst, das zu machen? (Interviewerin)

Das ist eindeutig, das Bauchweh. Da hatte ich Angst es könnte etwas sein. Und die Unsicherheit und die Ungewissheit. Ja.

Hast du noch eine Botschaft für die Entscheidungsfindung? Du hast vorhin an die Eigeninitiative und an die Selbstverantwortung appelliert. Dass jeder selbst für sich verantwortlich ist. Hast du noch eine Botschaft, wie sie ihre Entscheidung finden können, welche Untersuchung sie wählen sollen? (Interviewerin)

Also ich finde es wichtig, dass ein Hausarzt eine Broschüre hat und diese dem Patienten abgeben kann. Und dass der Hausarzt, das in einem Gespräch, wenn der Patient eh bei ihm ist, einfliessen lässt, dass man nach fünfzig eine Vorsorgeuntersuchung machen könnte. Dass diese Möglichkeit besteht und dass es auch wichtig ist, dass man das macht. Und dass man dem Patienten etwas in die Finger geben kann, was er zu Hause in Ruhe lesen kann und dann kann er sich entscheiden. Und, dass der Hausarzt - das haben wir auch schon mal besprochen - dass der Hausarzt in einem weiteren Gespräch den Patienten anspricht, ob er diese Broschüre gelesen hat und was seine Meinung dazu ist. Ich glaube, wenn der Hausarzt das anspricht, das ist ja der Vertrauensarzt, des Patienten. Und dann hat der Patient auch das Gefühl, dass das etwas Wichtiges ist. Und ich habe das Gefühl, mit einer Broschüre unterstreicht er die Wichtigkeit noch. Das gibt ihm Gewicht. Oder der Patient hat auch etwas in den Fingern, etwas das er halten kann, etwas das er in Ruhe schauen und nachlesen kann

Das ist eine Botschaft an die Ärzteschaft, dass sie das Thema aufnehmen und den Patienten und Patientinnen etwas in die Finger geben, damit sie sich entscheiden können. Das Gespräch suchen. Hast du noch eine andere Botschaft an die Ärzteschaft in Bezug auf Früherkennung von Darmkrebs? (Interviewerin)

Also ich finde es wichtig, dass man dem Patienten beide Möglichkeiten aufzeigt. Und dass man das mit dem Patienten bespricht. Wie ich es gesagt habe, als erstes vielleicht einmal den Flyer abgeben. Und dann in einer zweiten Besprechung, also wenn der Patient wiederkommt und der Arzt das aufgreift, dass man dem Patienten beide Möglichkeiten bespricht. Und es dem Patienten erklärt, das Positive und das Negative. Und der Patient dann abwägen kann, was er möchte. Das finde ich wichtig, dass der Arzt das mit dem Patienten bespricht.

Vor- und Nachteile aufzeigt von diesen Untersuchungen. (Interviewerin)

Ja, ja. Und dass nachher der Patient entscheiden kann, was er möchte.

Wenn du zurückdenkst, was hätte dir noch geholfen? Was ist deine Botschaft an die Ärzteschaft? Was hätte dich noch unterstützt? (Interviewerin)

Also das Wissen, das ich heute habe und ich nun zurückdenke, also ich finde einen Flyer...

Eine Broschüre? (Interviewerin)

Oder diese Broschüre, das ist etwas Wichtiges. Wenn ein Patient eine Broschüre in den Händen hält und sie lesen kann, dann ist das etwas sehr Wertvolles. Man kann es einmal lesen und legt es auf die Seite. Und irgendwann sieht man es wieder und liest es ein zweites Mal und vielleicht auch noch ein drittes Mal. Und dann kommt das halt vielleicht irgendwie...// Einmal hat man trotzdem das Bedürfnis, vielleicht auch der Patient mit dem Arzt darüber zu sprechen. Und vielleicht kommt dank diesem Prospekt der Patient mit Fragen zum Arzt.

Hättest du dir eine solche Broschüre gewünscht?  #01:13:45-0#

B: Ja, so eine Broschüre, ja das hätte ich mir gewünscht. Wenn ich jetzt so nachdenke, doch das wäre noch gut gewesen. Ja. Sei es nun, dass ich dies gleich mit den Unterlagen vom Gastroenterologen erhalten hätte oder dass mir vorgängig die MPA gesagt hätte: "Wir legen zum Überweisungsbericht noch gleich eine Broschüre dazu." Doch das wäre noch gut gewesen. Ja, das wäre hilfreich gewesen.

Was wäre das Hilfreiche daran gewesen oder welche Informationen hättest du dir darin gewünscht, in dieser Broschüre? (Interviewerin)

Also in der Broschüre, wie ich sie kenne, sind beide Untersuchungen aufgezeigt. Und dadurch, dass beide aufgezeichnet, also beschrieben sind, hätte ich vielleicht noch einmal überlegt: "Wäre nicht auch die andere (Untersuchung) eine Möglichkeit?" Ja. Man kann nachher selbst besser entscheiden. Oder man weiss nachher, man hätte noch anders gekonnt, man hat einfach diese Entscheidung gefällt. Diese Entscheidung hat man gemacht und für mich selbst hat es gestimmt, aber ich wusste gar nicht, dass es noch etwas anderes gibt. Ich wusste nur eine Linie. Ich kannte nur die Darmspiegelung. Und das andere hat man früher schon gehört, aber es war noch nicht so sicher. Das hat man auch gehört, und dadurch, dass es in dieser Broschüre heisst, es recht sicher ist...// Ja. Ich glaube, das wäre noch wichtig für einen Patienten, dass er beides weiss. In der Broschüre sind beide aufgezeigt und dann kann er entscheiden, was er will.

Gut. Jetzt habe ich noch ein paar hypothetische Fragen. Es geht langsam gegen den Abschluss. Und zwar ist die erste Frage: Was denkst du, welche Gründe hindern Menschen daran sich überhaupt für eine Früherkennung von Darmkrebs zu entscheiden?  (Interviewerin)

Ich habe das Gefühl, es ist für sie nicht wichtig. Sie sind zu wenig informiert. Das ist wohl der Hauptgrund. Sie sind zu wenig informiert. Ich glaube die Information ist das Wichtigste, damit sie wach werden für die Wichtigkeit dieser Vorsorgeuntersuchung. Weil sonst, nehmen sie es gar nicht wichtig. Es ist ihnen eigentlich egal. Das Wissen ist nicht da, dass man es machen könnte.