Botschaft (Video-Transkript)
Was denkst du, was hat deine Entscheidung am meisten beeinflusst, das zu machen? (Interviewerin)
Das ist eindeutig, das Bauchweh. Da hatte ich Angst es könnte etwas sein. Und die Unsicherheit und die Ungewissheit. Ja.
Hast du noch eine Botschaft für die Entscheidungsfindung? Du hast vorhin an die Eigeninitiative und an die Selbstverantwortung appelliert. Dass jeder selbst für sich verantwortlich ist. Hast du noch eine Botschaft, wie sie ihre Entscheidung finden können, welche Untersuchung sie wählen sollen? (Interviewerin)
Also ich finde es wichtig, dass ein Hausarzt eine Broschüre hat und diese dem Patienten abgeben kann. Und dass der Hausarzt, das in einem Gespräch, wenn der Patient eh bei ihm ist, einfliessen lässt, dass man nach fünfzig eine Vorsorgeuntersuchung machen könnte. Dass diese Möglichkeit besteht und dass es auch wichtig ist, dass man das macht. Und dass man dem Patienten etwas in die Finger geben kann, was er zu Hause in Ruhe lesen kann und dann kann er sich entscheiden. Und, dass der Hausarzt - das haben wir auch schon mal besprochen - dass der Hausarzt in einem weiteren Gespräch den Patienten anspricht, ob er diese Broschüre gelesen hat und was seine Meinung dazu ist. Ich glaube, wenn der Hausarzt das anspricht, das ist ja der Vertrauensarzt, des Patienten. Und dann hat der Patient auch das Gefühl, dass das etwas Wichtiges ist. Und ich habe das Gefühl, mit einer Broschüre unterstreicht er die Wichtigkeit noch. Das gibt ihm Gewicht. Oder der Patient hat auch etwas in den Fingern, etwas das er halten kann, etwas das er in Ruhe schauen und nachlesen kann
Das ist eine Botschaft an die Ärzteschaft, dass sie das Thema aufnehmen und den Patienten und Patientinnen etwas in die Finger geben, damit sie sich entscheiden können. Das Gespräch suchen. Hast du noch eine andere Botschaft an die Ärzteschaft in Bezug auf Früherkennung von Darmkrebs? (Interviewerin)
Also ich finde es wichtig, dass man dem Patienten beide Möglichkeiten aufzeigt. Und dass man das mit dem Patienten bespricht. Wie ich es gesagt habe, als erstes vielleicht einmal den Flyer abgeben. Und dann in einer zweiten Besprechung, also wenn der Patient wiederkommt und der Arzt das aufgreift, dass man dem Patienten beide Möglichkeiten bespricht. Und es dem Patienten erklärt, das Positive und das Negative. Und der Patient dann abwägen kann, was er möchte. Das finde ich wichtig, dass der Arzt das mit dem Patienten bespricht.
Vor- und Nachteile aufzeigt von diesen Untersuchungen. (Interviewerin)
Ja, ja. Und dass nachher der Patient entscheiden kann, was er möchte.
Wenn du zurückdenkst, was hätte dir noch geholfen? Was ist deine Botschaft an die Ärzteschaft? Was hätte dich noch unterstützt? (Interviewerin)
Also das Wissen, das ich heute habe und ich nun zurückdenke, also ich finde einen Flyer...
Eine Broschüre? (Interviewerin)
Oder diese Broschüre, das ist etwas Wichtiges. Wenn ein Patient eine Broschüre in den Händen hält und sie lesen kann, dann ist das etwas sehr Wertvolles. Man kann es einmal lesen und legt es auf die Seite. Und irgendwann sieht man es wieder und liest es ein zweites Mal und vielleicht auch noch ein drittes Mal. Und dann kommt das halt vielleicht irgendwie...// Einmal hat man trotzdem das Bedürfnis, vielleicht auch der Patient mit dem Arzt darüber zu sprechen. Und vielleicht kommt dank diesem Prospekt der Patient mit Fragen zum Arzt.
Hättest du dir eine solche Broschüre gewünscht? #01:13:45-0#
B: Ja, so eine Broschüre, ja das hätte ich mir gewünscht. Wenn ich jetzt so nachdenke, doch das wäre noch gut gewesen. Ja. Sei es nun, dass ich dies gleich mit den Unterlagen vom Gastroenterologen erhalten hätte oder dass mir vorgängig die MPA gesagt hätte: "Wir legen zum Überweisungsbericht noch gleich eine Broschüre dazu." Doch das wäre noch gut gewesen. Ja, das wäre hilfreich gewesen.
Was wäre das Hilfreiche daran gewesen oder welche Informationen hättest du dir darin gewünscht, in dieser Broschüre? (Interviewerin)
Also in der Broschüre, wie ich sie kenne, sind beide Untersuchungen aufgezeigt. Und dadurch, dass beide aufgezeichnet, also beschrieben sind, hätte ich vielleicht noch einmal überlegt: "Wäre nicht auch die andere (Untersuchung) eine Möglichkeit?" Ja. Man kann nachher selbst besser entscheiden. Oder man weiss nachher, man hätte noch anders gekonnt, man hat einfach diese Entscheidung gefällt. Diese Entscheidung hat man gemacht und für mich selbst hat es gestimmt, aber ich wusste gar nicht, dass es noch etwas anderes gibt. Ich wusste nur eine Linie. Ich kannte nur die Darmspiegelung. Und das andere hat man früher schon gehört, aber es war noch nicht so sicher. Das hat man auch gehört, und dadurch, dass es in dieser Broschüre heisst, es recht sicher ist...// Ja. Ich glaube, das wäre noch wichtig für einen Patienten, dass er beides weiss. In der Broschüre sind beide aufgezeigt und dann kann er entscheiden, was er will.
Gut. Jetzt habe ich noch ein paar hypothetische Fragen. Es geht langsam gegen den Abschluss. Und zwar ist die erste Frage: Was denkst du, welche Gründe hindern Menschen daran sich überhaupt für eine Früherkennung von Darmkrebs zu entscheiden? (Interviewerin)
Ich habe das Gefühl, es ist für sie nicht wichtig. Sie sind zu wenig informiert. Das ist wohl der Hauptgrund. Sie sind zu wenig informiert. Ich glaube die Information ist das Wichtigste, damit sie wach werden für die Wichtigkeit dieser Vorsorgeuntersuchung. Weil sonst, nehmen sie es gar nicht wichtig. Es ist ihnen eigentlich egal. Das Wissen ist nicht da, dass man es machen könnte.